Wichtiger Punkt in der Sauna
VG Elmshorn unterliegt SV Warnemünde nach dramatischem Tiebreak
Nach Außen wirkte Michael Behrmann für die Dramatik gestern Nachmittag vergleichsweise ruhig. Innen drin dürfte es gebrodelt haben, was der Trainer der Elmshorner Volleyball-Frauen auch nicht in Abrede stellen wollte. Es war mehr als eine strittige, zu ungunsten der Volleyball-Gemeinschaft getroffene Entscheidung, die reif für eine ausführliche Diskussion mit dem Schiedsgericht gewesen wäre.
Behrmann unterließ es. „Es nützt nichts, das HB-Männchen zu machen“, sagte er und beließ es bei folgender nüchternen, aber nicht weniger wichtigen Zusammenfassung des Fünf-Satz-Krimis gegen den SV Warnemünde: „Man hat insgesamt gesehen, dass wir hier mithalten können.“ Die VGE unterlag zwar dem letztjährigen Tabellenvierten der Regionalliga 2:3 (25:20, 18:25, 20:25, 25:21, 11:15), kassierte aber fürs Erreichen des Tiebreaks noch einen Punkt.
Die Temperaturen in der Halle der Boje-C.-Steffen-Gemeinschaftsschule erreichten nicht nur ob der geschlossenen – weil defekten – Oberlichter Sauna-Niveau. An die 100 Zuschauer sorgten am Koppeldamm für eine Stimmung, wie es sie zu Verbandsligazeiten nicht gegeben hat. Der Aufsteiger mobilisierte den eigenen Anhang – und tat im ersten und vierten Satz viel dafür, dass dieser Run anhalten könnte. Durchgang zwei dagegen offenbarte, dass dem Aufsteiger jeder Fehler Punkte kostete. Nach einer 7:1-Führung verloren die VGE-Frauen den Faden. Der erste Pass kam nicht genau, das Zuspiel entsprechend wenig präzise – dies ermöglichte dem in der Abwehr stets gut präsenten Gast, wieder heranzukommen. „Das war schade, denn damit haben wir sie wieder aufgebaut“, sagte Behrmann zu dieser Phase. Auch drei Wechsel brachten die VGE nicht wieder in die Spur.
Dies gelang mit Abstrichen erst im dritten, vor allem aber im vierten Durchgang. Die später zur wertvollsten Elmshorner Spielerin gekürte Katja Saß sicherte mit einem kraftvollen Schmetterball den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich und damit den einen Punkt für den Regionalliga-Neuling.
Im Tiebreak fehlte an der ein oder anderen Stelle das Glück. „Das ist ein bisschen wie Lotterie“, so Behrmann über den verkürzten Entscheidungssatz. Über die Niederlage selbst mochte er sich nicht allzu sehr grämen: „Am Ende des Tages wird man sehen, dass Warnemünde nicht der Gegner ist, gegen den man gewinnen muss.“
Quelle: Elmshorner Nachrichten vom 01. Oktober 2018





